[Kulturtermine] [Fwd: Offener Brief]

"Dr. Sebastian Köhler" Sebastian.Koehler at uni-potsdam.de
Mi Dez 6 21:00:30 CET 2006


Sehr geehrte Damen und Herren, Nachstehendes Ihnen zur Kenntnis mit der
Bitte um Veröffentlichung.

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen: Sebastian Köhler

-------- Original Message --------
Subject: 	Offener Brief
Date: 	Fri, 01 Dec 2006 23:43:01 +0100
From: 	"Dr. Sebastian Köhler" <Sebastian.Koehler at uni-potsdam.de>
To: 	generaldirektion at spsg.de



OFFENER BRIEF zur Verordnung "Keinerlei Radfahren mehr in Sanssouci"

An den Generaldirektor der Stiftung Preussische Schloesser
und Gärten Berlin-Brandenburg

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Dorgerloh,

nachdem also Ihre Stiftungsverordnung ab 2007 das Fahrradfahren in den
Potsdamer Parkanlagen generell und damit auf dem Ökonomieweg in
Sanssouci insbesondere verbieten will, und nachdem Ihr Wachleiter Herr
Moebius laut Auskunft der Sicherheitsingeneurin der Universität Potsdam,
Helga Krieger, darüber informierte, dass speziell für die Kontrolle der
Parkanlagen zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden sollen, die dann auch
berechtigt sind, festgestellte Ordnungswidrigkeiten mit einer Geldbuße
zu ahnden,
nach alldem drängt sich mir in Anlehnung an das der franzözischen
Königin Marie Antoinette zugeschriebene Diktum über das merkwürdige
Volk, das doch einfach Kuchen essen solle, wenn es kein Brot habe,
folgendes "Argument" für Ihre Seite gegenüber womöglich unvernünftigen
oder gar provinziellen Potsdamern auf: "Wenn sie nicht mehr Radfahren
dürfen, dann sollen sie sich doch einfach mit ihrem Dienstwagen die
Scholl-Straße oder die Maulbeerallee entlang chauffieren lassen".

Natürlich wissen Sie, dass beide Straßen im Vergleich zum Ökonomieweg
denkbar ungeeignet als Radtrasse sind. Aber warum nicht aus ganz Potsdam
ein preußisches Museum machen? Und dann wäre ein radverkehrsberuhigter
Ökonomieweg sicher von genau jener Art urbaner "Lebendigkei"t, die einer
einflussreichen Minderheit hier offensichtlich sowohl für Sanssouci als
auch für die "historische Mitte" vorschwebt. Da stören die vielen
einfachen Potsdamer nur. Lassen Sie sich nun also keinesfalls den Floh
ins Ohr setzen, in dieser museumstechnischen Spezialfrage eben diese
Potsdamer zu befragen.

Bleiben Sie stark und damit auf Ihrem historisch vorgezeichneten und
notwendigen Weg. Da sollte einer der wichtigsten praktischen
Rad-Schleich-Wege.für viele Potsdamer schon mal auf der Strecke bleiben
können.

Ich bin gespannt auf Ihre nächsten Verordnungen zur kulturellen und
sozialen Belebung Potdams:

Sebastian Köhler (als Potsdamer Bürger und Steuerzahler einer Ihrer
zahlreichen ungenannten Financiers)

Dr. Sebastian Köhler, M.A.
Clara-Zetkin-Straße 19
14471 Potsdam
Telefon/-fax 0331-9678283









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